Mittwoch, 20. Januar 2010

Was ist überhaupt ein Dandy?

Als uns Hermann-Harry Schmitz als "der Dandy vom Rhein" vorgestellt wurde, horchten einige in der Vorlesung auf und fragten sich, was genau überhaupt einen Dandy ausmacht.

„Der Begriff Dandy kam Mitte des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts auf und bezeichnet nach Friedrich Kluges etymologischem Wörterbuch „junge Leute, die in auffälliger Bekleidung Kirche oder Jahrmarkt besuchen“.“

Der (britische) Dandy würde heute wohl eher als Snob gelten. Er hasst alles Grelle, Laute und Parfümierte und ist stattdessen immer auf passende und elegante Kleidung bedacht, die manchem überaus originell erscheinen könnte.

Der typische Dandy legt äußersten Wert auf seine kultivierte Kleidung, stilgerechtes Auftreten und er ist stets bemüht einen gewissen Charme und Witz zu versprühen.
Formvollendete Manieren eines Gentlemans gehören zu einem Dandy, genauso wie seine leicht mysteriöse Erscheinung.

Ein echter Dandy scheut die „niederen“, anstrengenden Erwerbstätigkeiten. Er gibt sich daher eher großstädtisch, arrogant und agiert stets mit Hochmut.

Trotz seines blasierten Auftretens kommt ein Dandy meist sehr sympathisch rüber.

Berühmte Vertreter waren Beau Brummell, Beau Nash, Charles Baudelaire, Lord Byron, der Fürst Hermann von Pückler-Muskau, Benjamin Disraeli, später auch die Vertreter des Ästhetizismus wie Oscar Wilde, James McNeill Whistler, Max Beerbohm und Nicolaus Sombart. Einer der bekanntesten Dandys des 20. Jahrhunderts war der Prince of Wales (kurzzeitig König Edward VIII.), späterer Herzog von Windsor. Auch der US-amerikanische Schriftsteller Tom Wolfe tritt mit seinen typischen weißen Anzügen als moderner Dandy auf. In Deutschland erfährt der Dandyismus in den 1990er Jahren eine Aktualisierung durch Vertreter der Popliteratur wie Christian Kracht und Benjamin von Stuckrad-Barre.“

* „Der Dandy ist ein Mann, dessen Status, Arbeit und Existenz im Tragen von Kleidung besteht. Er widmet jedes Vermögen seiner Seele, seines Geistes, seiner Geldbörse und seiner Person heldenhaft der Kunst, seine Kleidung gut zu tragen: Während die anderen sich kleiden um zu leben, lebt er, um sich zu kleiden.“

(Thomas Carlyle in Sartor Resartus, 1834)


* „Der Dandy muss sein ganzes Streben darauf richten, ohne Unterlass erhaben zu sein, er muss leben und schlafen vor einem Spiegel.“

(Charles Baudelaire, Tagebücher)

(Zitate, Informationen aus http://de.wikipedia.org/wiki/Dandy)

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